Ruprecht-
Karls-Universität Heidelberg
Medizinische Fakultät Mannheim

Aufgabe 5, Antwort D:

In einer Ambulanz leiden 30% der Patienten an einer akuten Appendizitis; 80% dieser Patienten haben eine Körpertemperatur von mehr als 38°C. Von den Patienten ohne Appendizitis haben 40% ebenfalls eine Körpertemperatur von mehr als 38°C. Die Körpertemperatur wird als diagnostischer Test für eine Appendizitis aufgefasst, wobei der Schwellenwert bei 38°C festgelegt wird.

Gilt dann die Aussage: "Wenn der Schwellenwert erhöht wird, steigt die Sensitivität".


Nein, jetzt haben Sie etwas verwechselt.

Erhöht man den Schwellenwert, sinkt die Sensitivität. Dafür steigt die Spezifität. Stellen Sie sich das einmal an einem einfachen Beispiel vor. Sie bestimmen die Leukozyten im Blut. Erhöhte Werte im Blut weisen z.B. auf einen bakteriellen Infekt hin. Wenn Sie nun den Schwellenwert erhöhen, kann es sein, dass Sie Patienten, die eine Infektion haben, deren Leukozyten aber noch nicht so stark angestiegen sind, nicht erkennen. Die Wahrscheinlichkeit als Infizierter einen "positives Testergebnis" zu bekommen sinkt also.


Beim Beantworten dieser Frage hilft Ihnen übrigens eine Vierfeldertafel. − Versuchen Sie es damit mal.