Der Freiwilligenbias ist eine besondere Form des Selektionsbias. Er kann auftreten, wenn man Personen, die sich freiwillig einer Impfung oder Früherkennungsmaßnahme unterziehen, mit einer Gruppe von Personen vergleicht, die dies nicht tun.
Die Individuen beider Gruppen unterscheiden sich möglicherweise - sei es bezüglich ihres Lebensstils oder des familiären Risikos oder aus anderen Gründen. Verzerrte Ergebnisse wären dabei vorprogrammiert. Um diesen Bias zu vermeiden, sollte der Nutzen einer präventiven Maßnahme idealerweise im Rahmen einer randomisierten Studie evaluiert werden.
Bei diesem Design entscheidet allein der Zufall, ob ein Teilnehmer an einem Früherkennungsprogramm teilnimmt oder nicht. Leider ist die Durchführung randomisierter Studien aus verschiedenen Gründen problematisch: Diese müssten sehr viele Teilnehmer umfassen und etliche Jahre dauern, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten. Nicht jeder Proband wird gern den Zufall entscheiden lassen, ob er regelmäßig gescreent werden soll.
Eine Alternative stellt eventuell eine quasirandomisierte Studie dar, bei der der Wohnort entscheidet, ob die Probanden gescreent werden oder nicht.
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