Das Relative Risiko (RR; engl. risk ratio) ist der Quotient aus zwei absoluten Risiken (zwei Inzidenzen). Es ist ein Effektmaß für die Stärke des Zusammenhangs (Assoziation siehe Kontingenz) zwischen Exposition und Ereignis (z.B. Tod oder Erkrankungsfall) und ermöglicht den Vergleich von Risiken.
Das relative Risiko spiegelt den Einfluss des Risikofaktors wider, d. h. das Erkrankungsrisiko, das eine Gruppe besitzt, die dem Risikofaktor ausgesetzt ist. Das relative Risiko gibt eine Antwort auf die Frage:
"Um wieviel höher ist das Risiko für eine Erkrankung bei Exposition?"
Fiktives Zahlenbeispiel: Für die exponierte Gruppe wurde ein (absolutes) Risiko von 15 % ermittelt, für die nicht exponierte Gruppe ein Risiko von 5 %. Das relative Risiko beträgt somit 15%/5% = 3, d. h. Mitglieder der exponierten Gruppe haben ein dreimal so hohes Risiko die Krankheit zu bekommen als Mitglieder der nicht exponierten Gruppe.
Manchmal ist die Berechnung des Relativen Risikos nicht möglich, insbesondere bei retrospektiven Fall-Kontroll-Studien. Dann kann das Odds Ratio eine gute Approximation an das Relative Risiko sein.
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